HVO - Fragen und Antworten
FAQ
Erfahren Sie mehr über synthetische Kraftstoffe.
- Synthetische Kraftstoffe
- Nachhaltigkeit
- Im Einsatz
- HVO Tanken
- Privatanwender
- Normen- und Regularien
Synthetische Kraftstoffe
Was sind eigentliche synthetische Kraftstoffe, XTL und HVO? Unsere FAQs klären auf.
Nachhaltigkeit
Fragen und Antworten zur Nachhaltigkeit von synthetischen Kraftstoffen und HVO?
Im Einsatz
Wie funktionieren synthetische Kraftstoffe (auch HVO) im Einsatz? Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten.
HVO Tanken
Was muss man beim tanken von HVO und synthetischen Kraftstoffen beachten? Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten.
Privatanwender
Sie möchten HVO (synthetische Kraftstoffe) in Ihrem Auto tanken oder für Ihren Stromgenerator verwenden? Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und Antworten.
Normen- und Regularien
Fragen und Antworten zu Normen- und Regualrien von synthetischen Kraftstoffen finden Sie hier.
Biokraftstoffe werden durch Verarbeitung unterschiedlicher Rohstoffe biologischen Ursprungs gewonnen und werden entweder zur Beimischung zu herkömmlichen Kraftstoffen oder in Reinform zum Antrieb von Fahrzeugen und Maschinen verwendet.Zum einen können dafür nachwachsende Rohstoffe (Anbaubiomasse) wie z. B. Gerste, Mais oder Zuckerrohr oder aber auch Rest- und Abfallstoffe wie Stroh, Gülle oder Altspeiseölen zum Einsatz kommen. Wichtig ist bei der Auswahl der Rohstoffe auch auf deren Nachhaltigkeit zu achten.
Synthetische, paraffinische Dieselkraftstoffe, welche über die Fischer-Tropsch-Synthese aus Kohle, Erdgas, aus CO2-reichen Abgasen oder der Luft selbst eingesammelten Kohlenstoff oder der Hydrierung von biogenen Rohstoffen hergestellt werden und den Anforderungen aus EN 15940 genügen, werden gemeinsam als XTL-Kraftstoffe oder „XTL fuels“ bezeichnet und an Tankstellen entsprechend gekennzeichnet. In ihren Eigenschaften ähneln diese herkömmlichen Dieselkraftstoff sehr und können als vollständiger und direkter Ersatz sowohl wechselweise als auch im Gemisch getankt werden. Über die gemeinsame Namensgebung wird die einheitliche Kraftstoffqualität herausgestellt, wobei „X“ für die Gesamtheit aller eben genannten Rohstoffen und das „tL“ für „to-Liquid“ steht. Weil die eingesetzten Rohstoffe einen „fossilen“, „biogenen“ oder „erneuerbaren, nicht-biogenen“ Herkunftscharakter aufweisen können, muss besonders auf einen belastbaren Herkunftsnachweis geachtet werden.
HVO steht ursprünglich für „Hydrotreated Vegetable Oil“ (auf Deutsch „hydriertes Pflanzenöl“). Bei dem Kraftstoff handelt es sich um einen hochwertigen, synthetischen Kraftstoff, der eine sehr ähnliche Struktur zu fossilem Diesel aufweist (s. XTL-Kraftstoffe). In einem besonderen Verfahren wird dieser Kraftstoff durch die beaufschlagung der Rohstoffe (s. Rohstoffe) .
HVO und Biodiesel sind zwei verschiedene Kraftstoffe, da sich sowohl der Herstellungsprozess als auch die Rohstoffbasis unterscheidet. Für HVO werden z. B. nur erneuerbare Rohstoffe verwendet. Biodiesel basiert hingegen auf Fettsäuremethylester (FAME). Im Herstellungsverfahren von HVO wird das Pflanzenöl gereinigt und bei einer hohen Temperatur mit Wasserstoff behandelt, wodurch eine Diesel ähnliche Struktur erzielt werden kann. Diese strukturelle Beschaffenheit weist Biodiesel nicht auf.
Nein. Beide Kraftstoffe gehören zu den synthetischen Kraftstoffen (XTL). Allerdings liegen Unterschiede in den Herstellungsprozessen vor. Während E-Fuels mittels Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden, basiert HVO auf Pflanzenölen und -fetten und wir in einem Hydrierungsverfahren produziert.
Das hängt davon ab, welche Rohstoffe für den Herstellungsprozess gewählt werden. In Europa gilt ein Kraftstoff nur dann als nachhaltig, wenn der Kraftstoffhersteller erneuerbare Rohstoffe einsetzt, die aus rückverfolgbaren Quellen stammen. Der Hersteller muss nachweisen können, dass die Rohstoffe nicht aus landwirtschaftlichen Betrieben stammen, die nach 2008 durch die Rodung von Naturwäldern oder anderen Flächen mit hohem Biodiversitätswert entstanden sind. Das von uns verkaufte HVO, erfüllt hohe Nachhaltigkeitsauflagen des Herstellers Neste. Zu dem sind unsere Lieferketten ICSS zertifiziert.
HVO bietet eine gleich hohe Performance wie konventioneller Diesel, verursacht aber um bis zu 90 % geringere Treibhausgasemissionen (z. B. Neste MY Renewable Diesel). Als Bemessungsgrundlage werden die Lebenszyklus-Emissionen der Kraftstoffe nach der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien II (2018/2001/EU) berechnet. Außerdem kann durch eine saubere Verbrennung im Motor die Luftqualität vor Ort verbessert werden. So wird der Ausstoß von Feinstaub, Kohlenwasserstoff, Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid und polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) erheblich verringert.
Vor allem mittelschwere und schwere Fahrzeuge, die heute mit fossilem Diesel betrieben werden, können nicht ohne Weiteres elektrifiziert werden. Lösungsansätze im Bereich von E-Fuels und grünem Wasserstoff bieten weitere aussichtsreiche Perspektiven, deren Produktion im großen Maßstab allerdings noch Entwicklungszeit benötigt. Vor diesem Hintergrund werden neben dem Fahren mit Strom alternative Kraftstoffe aus Abfällen oder Wasserstoff zu aussichtsreichen Alternativlösungen im Vergleich zu Benzin und Diesel.
Mit der Einführung der Erneruerbaren-Energie-Richtlinie (RED II) ist ab dem Jahr 2023 kein Palmöl mehr in Biokraftstoffen zulässig. Bei TOOL-FUEL bieten wir bereits seit dem 01.01.2019 ausschließlich synthetische Kraftstoffe an, die kein Palmöl in der Herstellung aufweisen.
Nein, unser HVO wird ausschließlich aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt. Unser Unternehmen ist außerdem ICSS zertifiziert. Die Zertifizierung schließt ein, dass die verwendete Biomasse nicht mit Nahrungsmitteln konkurriert, keine direkte oder indirekte Änderung der Landnutzung verursacht wird, eine Abholzung oder Verlust der biologischen Vielfalt nach sich zieht.
Neste MY Renewable Diesel ist ein HVO in seiner reinsten Form (HVO100). Verglichen mit anderen HVOs besitzt Neste MY die größte Rohstoffbasis und bietet neben einer ausgezeichneten Produktstabilität auch eine sehr gute Kältebeständigkeit.
„Wissenschaftliche Studien und Feldversuche haben gezeigt, dass die Nutzung von 100 % Neste MY Renewable Diesel (HVO) die Luftqualität vor Ort positiv beeinflusst, insbesondere in Bezug auf ältere Fahrzeuge:
- um 9 % geringerer Ausstoß von Stickoxid (NOx)
- um 33 % geringere Feinstaubemissionen (und weniger Staub im Allgemeinen)
- um 30 % geringerer Ausstoß von Kohlenwasserstoff (HC)
- um 24 % geringerer Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO)
- geringerer Ausstoß polyaromatischer Kohlenwasserstoffe (PAH)
Diese durchschnittlichen Emissionsreduzierungen basieren auf der Nutzung von 100 % Neste MY Renewable Diesel als Kraftstoff in vor Inkrafttreten der EURO IV-Vorschriften gebauten Fahrzeugen bzw. mobilen Geräten und Maschinen. Die Fahrzeugemissionen wurden mit denen verglichen, die bei der Verwendung von fossilem Diesel entstehen.“
XTL weist (z. B. HVO100) eine sehr ähnliche Struktur zu fossilem Diesel auf. Bestimmte Werte wie die Cetanzahl übertreffen sogar noch die vom fossilem Diesel. Damit werden nicht nur THG-Emissionen eingespart, sonder die Verwendung ist auch schonender für den Motor. Beispielsweise läuft dieser ruhiger und weist ein besseres Kaltstartverhalten bei Minustemperaturen auf. Auch verkorkt der Motor weniger, wodurch der Rußpartikelfilter seltener gereinigt werden muss.
Bei synthetischem Kraftstoff handelt es sich um einen Drop-in-Kraftstoff, der ohne Anpassung in allen Dieselmotor eingesetzt werden kann. Der Kraftstoff kann in Reinform oder in einem beliebigen Verhältnis mit fossilem Diesel gemischt werden. Viele Fahrzeughersteller geben mittlerweile ihre Motoren für synthetische Kraftstoffe (XTL) zusätzlich frei. Eine entsprechende Liste findet sich hier. Neuere Fahrzeuge weisen in ihrem Tankstellendeckel oder im Hanbuch ein XTL-Symbol auf.
Synthetischer Kraftstoff kann vor allem dazu Beitragen, Ihren Fuhrpark klimaneutraler zu gestalten, da die THG-Emissionen massiv gesenkt werden. Damit leisten Sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimawandeln, sondern können sich auch vorteilhaft gegenüber dem Wettbewerb positionieren. Kunden und Auftraggeber erwarten mittlerweile nachweisbare Emissionsreduktionen von den beauftragten Unternehmen. Synthetischer Kraftstoff kann dabei direkt als Drop-in Lösung in den Dieselmotor eingesetzt werden, wodurch hohe Installations- und neue Fahrzeugkosten gesparrt werden. Außerdem bietet der Kraftstoff eine herausragende Performance, besonders im Winter. Auch Reparaturkosten können dank der sauberen Verbrennung reduziert werden.
Ja. Synthetischer Diesel weist eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie fossiler Diesel auf. Der Kraftstoff kann in einem beliebigen Verhältnis mit fossilem Diesel gemischt werden – oder in Reinform (z. B. Neste MY Renewable Diesel) verwendet werden.
Unser Premium HVO-Produkt beziehen wir von dem finnischen Hersteller Neste. Neste, ist der weltweit größte Hersteller von erneuerbarem Diesel und hat eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Herstellung hochwertiger erneuerbarer Kraftstoffe. Von den im Jahr 2021 eingesetzten erneuerbaren Rohstoffen entfielen 90 % auf Abfälle und Reststoffe. Dank der firmeneigenen NEXBTL-Technologie von Neste können viele verschiedene erneuerbare Fette und Öle in der Produktion erneuerbarer Produkte eingesetzt werden. Daher kann eine Vielzahl von Rohstoffquellen berücksichtigt werden. Zudem wird der Kraftstoff aus den Niederlanden bezogen, wodurch keine weiten Transportwege zu Ihrem Einsatzort anfallen und auf diverse Transportmöglichkeiten zurückgegriffen werden kann.
Als Experten für synthetischen Diesel weisen wir über 40 Jahre Expertise in der Kraftstoffherstellung und Fahrzeugtechnik auf. Unser Team besteht aus gezielt ausgewählten Spezialisten, die Sie in Fachfragen zu synthetischen Kraftstoffen unterstützen und ein einzigartiges Branchennetzwerk aufweisen. Beispielsweise sind wir auch als Komiteemitglied im Normungsausschuss für synthetische Kraftstoffe vertreten. Schon heute arbeiten wir mit großen Baumaschinen-Herstellern, Flughäfen-, Kommunen, Logistik- und Agrarunternehmen zusammen. Wodurch wir in der Lage sind, individuelle und sichere Versorgungskonzepte sowie Nachhaltigkeitsbescheinigungen für Sie zu erstellen. Zudem sind wir seit 2022 ausgewählter Neste Channelpartner. Die Partnerschaft ermöglicht uns Ihnen das weltweit bekannte Premium-HVO „Neste My Renewable Diesel“ auch in Deutschland anbieten zu können.
Als einziges Land der EU hat Deutschland synthetische, paraffinische Kraftstoffe nach EN 15940 (XTL) noch nicht in seinem Regelwerk zur Qualität von Kraftstoffen aufgenommen.
Bei den zuständigen Behörden herrscht derzeit Uneinigkeit darüber, ob XTL-Fuels über Tankstellen an Dritte abgegeben werden dürfen. Die Zahl der Länder, die XTL-Fuels positiv gegenüber eingestellt sind, steigt stetig weiter. So ist es in verschiedenen Gegenden in Deutschland schon möglich, diese Kraftstoffe an öffentlichen Tankstellen zu tanken. Wo genau, erfahren Sie über unsere Tankstellenkarte.
Generell können mit synthetischem Diesel auch Notstromgeneratoren oder Heizungsöfen betrieben werden. Ob Ihre Anlage für synthetischen Kraftstoff freigeben ist, erfahren Sie bei Ihrem Hersteller.
Eine Vielzahl der bekannten Pkw- und LKW-Hersteller haben mittlerweile synthetische Kraftstoffe für die Verwendung freigegeben. Eine aktuelle Übersicht der Motorenherstellerfreigaben finden Sie hier. Außerdem weisen neuere Dieselfahrzeuge im Handbuch oder auf der Tankklappe (XTL) Informationen auf. Bei Rückfragen sollten Sie direkt den Hersteller kontaktieren.
Synthetischer Diesel erfüllt die Vorgaben der EN 15940, die Norm für paraffinische Dieselkraftstoffe. Diese Norm deckt auch die synthetischen Fischer-Tropsch-Produkte GTL, BTL und CTL ab. Tatsächlich erfüllt HVO auch alle Anforderungen der EN 590 bis auf die erforderliche Minimaldichte. Auf die Motorenleistung hat der Dichteunterschied keine weiteren Auswirkungen.
